Tropfsteine und andere Sinterformen
Unter Sinter versteht man den Mineralabsatz aus fließenden Wässern. In den Höhlen besteht er meist aus Kalzit, also
aus reinem kristallisierten Kalk. Sinter tritt in den mannigfaltigsten Formen auf
Tropfsteine
Die häufigsten und eindrucksvollsten sind die Tropfsteine, die als Deckenzapfen oder Bodenzapfen auftreten.
Säulen
Tropfsteinsäulen entstehen durch Zusammenwachsen von Decken- und Bodenzapfen.
Sinterfahnen
Sinterfahnen bilden sich entlang von überhängenden Wand- oder Deckenflächen. Sie bestehen aus fahnenähnlich geschwungenen, etwa 1 cm dickem Sinter und sind daher durchscheinend.
Wandsinter
Wandsinter kann die Höhlenwände entweder als glatter Überzug bedecken oder auch in Form von Perl-, Knöpfchen- oder Karfiolsinter.
Sinterröhrchen
Sinterröhrchen sind meist Ausgangsformen von Deckenzapfen und sind etwa 4-8 mm im Durchmesser.
Kristalle
Kalk kann sich auch in Form von Kalzitkristallen ablagern. Meist in stehendem Wasser, aber auch an Höhlenwänden und Tropfsteinen.
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Excentriques
Unter Excentriques versteht man Tropfsteine, die in ihrem Wachstum nicht schwerkraftorientiert sind, sondern wurm- oder fadenförmig durch den Raum wachsen. Ihre Entstehung ist bis heute nicht ganz geklärt.
Höhlenperlen
Eine kleine Sensation war die 1984 entdeckte Perlenhalle. Höhlenperlen sind ebenfalls
Sinterformen. Um einen zentralen Kern, meist ein Sandkorn, setzt sich schichtenweise Sinter ab. Durch das ständige Tropfen von der Höhlendecke werden die Höhlenperlen zu Kugeln abgerollt.
In der Perlenhalle sind neben tausenden Perlen mit Durchmessern von 3 bis 10 mm auch sieben große zu finden, von denen die größte 38 mm im Querschnitt misst und damit zu den größten, jemals in Österreich gefundenen Exemplaren zählt.
Poolfingers
Poolfingers sind unter Wasser entstandene Sinterformen, die entlang von Bakterienfilamenten gebildet werde.
2009 gelang in der Gasselhöhle der erste Nachweis von Poolfingers in Österreich.